Therapie-Tools “Selbstwert” – Fabian Chmielewski und Sven Hanning – Beltz-Verlag – Rezension
Defizite im Zusammenhang mit dem Selbstwert liegen zahlreichen psychischen Störungen zugrunde. Die Verbesserung des Selbstwertes ist folglich ein besonders wichtiges Therapieziel. Daher stellt das Buch „Selbstwert“ aus der Reihe „Therapie-Tools“ des Belts-Verlags für Therapeuten ein großer Mehrwert dar.
In diesem Buch werden von den Autoren Fabian Chmielewski und Sven Hanning verschiedene Selbstwert-Modelle vorgestellt. Neben der Unterscheidung zwischen Trait- und State-Selbstwert sowie implizitem und explizitem Selbstwert präsentieren die Autoren das Modell der Grundbedürfnisse nach der Selbstbestimmungstheorie von Ryan und Deci und der Auswirkungen der Bedürfnisfrustration in den Bereichen Bindung, Autonomie und Kompetenz.
Des Weiteren wird ein zweites Selbstwert-Konzept vorgestellt, das auf der Selbstdiskrepanztheorie von Higgins basiert. Letzteres Modell haben beide Autoren aus pragmatischen Gründen etwas abgewandelt und vereinfacht. Zudem verwenden sie eigene Bezeichnungen für die Komponenten der Selbstdiskrepanz mit der Unterteilung in Bin-, Soll- und Wunsch-Ich. Die beiden genannten Modelle bilden Grundlage und Rahmen für die von Chmielewski und Hanning konzipierte Selbstwerttherapie, wie sie im Buch beschrieben wird. Sie liefern damit eine gute und logische Reihenfolge, wie die verschiedenen Ich-Zustände bezüglich des Selbstwertkonzeptes therapeutisch beeinflusst werden können.
Das Buch enthält zahlreiche Infos, Übungen, Strategien und Arbeitsblätter, die detailliert erläutert werden. Diese sind ideal für die Psychoedukation und erleichtern es dem Patienten im Kontext der Stabilisierung des Selbstwertes, neue Verhaltensmuster zu erproben und neue Erfahrungen zu machen. Das Buch ist sehr hilfreich im biographischen Rahmen Ursachen und Zusammenhänge bezüglich Selbstwertthemen des Patienten zu durchleuchten und so verstehbar zu machen.
Durch die Fülle an Info – und Arbeitsmaterialien kann man zu Beginn schnell den Überblick verlieren. Schließlich gelingt es nach gründlichem Einarbeiten jedoch, den roten Faden im Buch zu finden. Dabei hilft die stringente Strukturierung des Buches, was ein großer Pluspunkt ist.
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