Gedächtnis
Das Gedächtnis ist ein Speicher- und Abruf-Organismus in unserem Gehirn. Es stellt eines der komplexesten psychischen Phänomene dar. Informationen, die wir aus der Umwelt aufnehmen, werden dort fortbestehend gespeichert. Dadurch ist es uns möglich, sie später wieder nach Bedarf abzurufen. Es dient uns sowohl zur Orientierungsleistung als auch zur Verhaltenssteuerung. Das Gedächtnis kann als Struktur angesehen werden, welches aus zwei Komponenten besteht: Das Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis.
Das Kurzzeitgedächtnis, auch Arbeitsgedächtnis genannt, nimmt in sekundenschnelle Informationen auf, verfügt allerdings über eine begrenzte Kapazität. Das kommt besonders in kurzfristigen Handlungen zum Einsatz, wie Kopfrechnen oder das Merken einer Telefonnummer.
Welches etwas komplexer funktioniert, ist das Langzeitgedächtnis. Dies stellt die dauerhafte Speicherung dar. Da wir trotzdem nicht alles Aufgenommene auch wieder abrufen können, gibt es hierfür verschiedene Gedächtnisarten. Zum einen das deklarative Gedächtnis, welches über Faktenwissen verfügt und explizit verbalisierbar ist. Beispielsweise können wir unsere Adresse oder den eigenen Namen direkt abrufen und aussprechen. Zum anderen gibt es das prozedurale Gedächtnis. Dies stellt der Gegenpart zum deklarativen dar und speichert nicht verbalisierbare Informationen. Dazu gehört erlerntes Wissen wie Verhaltensweisen, Fertigkeiten oder Gewohnheiten. Automatisierte Prozesse wie Zähne putzen oder Schuhe binden fällt unter dieser Art.